Sprachbildung im berufsbildenden Bereich
NBD-T – Nürnberger Berufliche Schule Deutsch-Test
Allgemeine Informationen:
Projektleitung: Prof. Dr. Magdalena Michalak (FAU), Prof. Dr. Nicole Kimmelmann (FAU), Prof. Dr. Marion Döll (Universität Flensburg)
Projektbeteiligte: Amt für Berufliche Schulen der Stadt Nürnberg
Projektstart: 05/2022
Entwickelt wird ein digitales diagnostisches Instrument für berufliche Schulen, mit dem die Lehrkräfte den Förderbedarf in Regelklassen identifizieren können, um anhand der gewonnen Ergebnisse pädagogische Entscheidungen im Unterricht und für die individuelle Förderung zu treffen. Der Test greift berufsübergreifend bedeutsame Textformen und Aufgabenstellungen auf, die in Form zielgruppenadäquater Testaufgaben eingebunden in eine für die Berufsausbildung typische Handlungssituation in das Instrument aufgenommen wurden. Beim NTBD handelt es sich um einen hochstrukturierten, standardisierten mehrdimensionalen Niveau-Test, der direkt und digital durchgeführt wird. Im Fokus der Testung stehen die pragmatische, semantische, morphologisch-syntaktische und literale Basisqualifikationen (Ehlich 2005) von Berufsschüler:innen zu Beginn ihrer Ausbildung. Zurzeit wird das Testverfahren empirisch validiert.
InTAK
„Interkulturelles Training für Neuzugewanderte – Angemessenes sprachliches Handeln in beruflichen Kommunikationssituationen“
Was ist InTAK?
Alle wichtigen Informationen im Überblick zum Downloaden – Plakat InTAK
Allgemeine Informationen:
Projektleitung: Prof. Dr. Magdalena Michalak (FAU) und Prof. Dr. Nicole Kimmelmann (FAU)
Projektbeteiligte: Tamara Bruno
Projektlaufzeit: 01.10.2021 – 31.01.2024
Projektfinanzierung: FAU INTEGRA über die PROFI Richtlinie des DAAD, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
Schirmherrschaft: Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen
Unterstützung: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
Weitere Informationen:
- Talent Integration Network „Talentegrate“ auf folgender Website: https://www.talentegrate.de/
Aktuelles:
Projekt InTAK feiert erste Absolvent/-innen:
FAU, Siemens, adidas und SCHAEFFLER bringen Geflüchtete und Unternehmen zusammen
Das Projekt, das von der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) in Kooperation mit den Unternehmen Siemens, adidas und SCHAEFFLER initiiert wurde, stellt sich zwei bedeutenden aktuellen gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen gemeinsam entgegen. Es setzt sich zum einen für die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund ein und zum anderen für die Bewältigung des Fachkräftemangels. Die Abschlussveranstaltung, bei der die ersten Teilnehmenden ihre Zertifikate erhielten, fand in der Mensa Insel Schütt in Nürnberg statt.
Nähere Informationen finden Sie hier:
- Projekt Talentegrate feiert erste Absolvent/-innen | FAU Erlangen-Nürnberg
- Artikel der Nürnberger Nachrichten
InTAK Netzwerkveranstaltung:
Im Rahmen der Netzwerkveranstaltung kamen alle wichtigen AkteurInnen des Projektes zusammen, um sich über die erste Phase des Projektes und die Erfahrungen, die die Teilnehmenden gemacht haben, auszutauschen. Und zugleich den Blick nach vorne zu richten und darüber zu sprechen, wie das Projekt fortgeführt werden kann.
An diesem besonderen Tag waren nicht nur die ProjektpartnerInnen von den Unternehmen (Adidas, Schaeffler, Siemens) und die VertreterInnen der FAU (Prof. Dr. Magdalena Michalak, Tamara Bruno) anwesend, sondern auch die Schirmherren des Projektes: der bayerische Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann und der Erlanger Oberbürgermeister Dr. Florian Janik. Weitere Details können Sie dem folgenden Zeitungsartikel (siehe PDF) entnehmen.
Ziel des Projektes:
Konzipierung, Implementierung und Evaluation eines interkulturellen Trainings für Neuzugewanderte, um diese zum angemessenen sprachlichen Handeln in beruflichen Handlungs- und Kommunikationssituationen zu befähigen. Dafür wird den Teilnehmer*innen Wissen über interkulturelle Kompetenz vermittelt – dem Werkzeug für die Orientierung in beruflichen wie privaten Situationen sowie dem konstruktiven Umgang mit Herausforderungen.
Zielgruppe des Projektes:
Das interkulturelle Training richtet sich an geflüchtete Akademiker*innen mit in Deutschland anerkanntem Abschluss, die am Talent Integration Network „Talentgrate“ teilnehmen. Im Rahmen des dreiteiligen Talentegrates absolvieren die Teilnehmer*innen je ein 6-monatiges Praktikum bei Adidas, Schäffler und Siemens.
Konzeption, Implementierung und Evaluation des Trainings:
Das Konzept basiert auf einem soziolinguistischen sowie pragmatischen Verständnis von Sprache. Um in beruflichen Situationen angemessen handeln zu können, spielen das Wissen über kulturelle Aspekte sowie Kommunikationsfähigkeit eine zentrale Rolle. Hier fließt die Fähigkeit, die eigenen Werte, Normen und Ansichten zu reflektieren, ein. Kommunikationsfähigkeit wird dabei in einem soziolinguistischen Verständnis aufgefasst, das heißt, es geht um den Zusammenhang von Sprache und deren Bedeutung in der interkulturellen Interaktion. Durchgeführt wird das Training als Blended-Learning, wobei ausgehend von den Bedürfnissen der Lernenden hybride Lernarrangements angeboten werden. Dabei handelt es sich um eine Kombination von virtuellen und nicht-virtuellen Lernsettings und Methoden.
Die Evaluation zielt zum einen darauf ab, die Maßnahme mithilfe eines DBR-Ansatzes zu entwickeln, um die sprachliche Bildung am Lernort Betrieb optimal zu unterstützen. Dabei werden die Perspektiven aller an den Transitionsprozessen beteiligten Akteurinnen und Akteuren berücksichtigt. Zum anderen werden die individuellen sprachlichen Entwicklungsverläufe verbunden mit einer Betrachtung sozialer Aspekte der Teilnehmenden (wie z.B. familiärer und beruflicher Hintergrund) erfasst. Dieser an ihrer Biografie orientierte Zugang erfolgt nach einem Mixed-Methods-Ansatz u.a. über die Erfassung des Sprachstandes, Befragung der Teilnehmenden und die Auswertung ihrer Portfolioarbeiten. Die empirische Überprüfung erfolgt unter Einbezug aller am Projekt beteiligter Akteur*innen (Integra, Unternehmen, Teilnehmer*innen, Projektleitung). Dadurch wird sowohl eine Ausrichtung an den Bedarfen der Akteur*innen ebenso wie eine kontinuierliche evaluationsbasierte Überarbeitung der Projektinhalte sichergestellt. Darüber hinaus können so frühzeitige Schlüsse für den Transfer des Projekts auf andere Zielgruppen (z. B. ausländische Studierende) gezogen werden.
Inhaltliche Ausrichtung:
Für InTAK sind neben einem Crashkurs zu Beginn des Talentegrates, ein projektbegleitendes Mentoring sowie eine engmaschige Betreuung an den Übergängen zwischen den Praktikumsphasen vorgesehen:
Crashkurs: | Projektbegleitendes Mentoring: | Zwischen-Training: |
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Erste Evaluationsergebnisse des Trainings:
- Sprachliches Training für fachliches Arbeiten unentbehrlich; Fokus auf Sprache im Allgemeinen, nicht nur Deutsch, da insbesondere in internationalen Konzernen Englisch eine zunehmend wichtigere Rolle spielt
- Crashkurs im Vorfeld der ersten Rotation wichtig; Dauer des Crashkurses auf 5 ganze Tage ausweiten
- Aushandlung der individuellen Zielvereinbarungen aufgrund der sprachlichen Heterogenität für Integration in Beruf und Metropolregion notwendig
- Zwischen-Training erleichtert Übergang in neue Rotation, indem anhand von authentischen beruflichen Kommunikationssituationen sprachliches Handeln geübt wird; bewirkt Reduktion von Unsicherheit
- Grenzen der Individualität des Trainings: Quereinsteiger schwierig
Allgemeine Informationen:
Titel: Unterstützung der Fachkräfteeinwanderung nach Deutschland im Pflegebereich – Konzeption, Durchführung und Evaluation von Fortbildungen für Deutschlehrkräfte in Tunesien zur sprachlichen Qualifizierung von Fachkräften aus dem Ausland
Projektleitung: Prof. Dr. Magdalena Michalak (FAU)
Projektbeteiligte: Elzbieta Kocur
Kooperation: Gemeinsam Meds gewinnen
Projektstart: 2024
Im Rahmen dieses Projekts wird eine Fortbildung für Lehrkräfte in Tunesien entwickelt, die angehende Fachkräfte im Pflege- und Medizinbereich auf die sich anknüpfende Ausbildung und die Ausübung des Berufs in Deutschland (fach-)sprachlich vorbereiten. Die Teilnehmenden in den Kursen kommen im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes nach Deutschland. Das Projekt verfolgt das Ziel, Lehrkräfte dabei zu unterstützen, eine fundierte Sprachkompetenz zu vermitteln und somit die Ausbildung qualifizierter Pflegekräfte aus Tunesien zu stärken.
Die Lehrkräfte sollen dazu befähigt werden, ihre Unterrichtsplanung und -durchführung sowohl an die beruflichen Anforderungen als auch an die Bedürfnisse der Fachkräfte anzupassen und so eine effiziente Vorbereitung auf die berufliche Praxis in Deutschland zu gewährleisten. Leitend ist dabei der ganzheitliche Zugang, d.h. fokussiert wird die Entwicklung der Kompetenzen in allen sprachlichen Teilbereichen mit Blick auf die Berufspraxis und unter Anwendung motivierender didaktisch-methodischer Lernarrangements.
Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, eine nachhaltige und praxisorientierte Fortbildung zu entwickeln, die langfristig zur Reduktion des Fachkräftemangels im deutschen Gesundheitswesen beiträgt. Gleichzeitig soll es den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit im Bereich der Pflegeausbildung fördern. Im Rahmen des Projekts wird eine umfassende Analyse und Evaluation durchgeführt, um die Wirksamkeit der Fortbildungsmaßnahmen im Kontext der Sprachlern – und Berufsbiografien der Teilnehmenden zu überprüfen und mögliche Verbesserungen aufzuzeigen.
Hierfür wird u.a. eine Befragung der zukünftigen Fachkräfte durchgeführt. Die Daten bildet die Basis für das Dissertationsprojekt von Ela Kocur, das die sprachliche Teilhabe und die berufliche Integration von Fachkräften aus dem Ausland auf dem deutschen Arbeitsmarkt zum Gegenstand hat. Hierbei werden die Auswirkungen der sprachlichen Qualifikation auf die berufliche Eingliederung und die gesellschaftliche Teilhabe der Fachkräfte in Deutschland beleuchtet und die Relevanz der Sprachkompetenz als Integrationsfaktor analysiert.